Hallo – das ist unser Sohn Daniel, geb. am 21.02.1995.

Daniel war immer ein sehr lebhaftes und aktives Kind…. Bis zum Jahr 1999. Von Tag zu Tag fühlte er sich immer schlapper und lustloser und weinte nächtelang, weil er Schmerzen in seinen Füssen hatte. Nach mehreren Blutuntersuchungen stellte die Kinderärztin dann einen Abfall des Hb-Wertes und einen raschen Anstieg der Leukozyten fest. Daniel wurde sofort ins Klinikum Amberg eingewiesen, um durch eine Knochenmarkpunktion der Sache auf den Grund gehen zu können. Und dann die schreckliche Diagnose: ALL! (Akute Lymphatische Leukämie)

Wir fühlten uns, als hätte uns jemand den Boden unter den Füssen weggezogen. Wir konnten nicht verstehen, wieso es ausgerechnet UNSER Kind getroffen hat, haben wir was falsch gemacht, hätten wir es schon früher erkennen können….? Viele Fragen, auf die wir keine Antwort bekamen.
Sofort wurde Daniel vom Klinikum Amberg in die Kinderklinik nach Erlangen verlegt. Die Ärzte begannen sogleich mit einer Chemotherapie. Gott sei Dank wurde die Krankheit im Frühstadium erkannt und Daniel sprach auch sofort auf die Behandlung an, so dass eine Bestrahlung nicht notwendig war. Nach einem 7-wöchigen Klinikaufenthalt konnte Daniel dann entlassen werden und musste nur noch sporadisch in die Klinik, um weitere Chemos zu erhalten. Nach Abschluss der Intensivtherapie folgte die Dauertherapie. Deshalb musste Daniel noch 3 Jahre lang täglich Chemotabletten einnehmen. Seit März 2001 ist auch diese Behandlung beendet und wir müssen nur noch alle 4 Monate zur Blutkontrolle in die Klinik.

Die Zeit im Krankenhaus war für uns alle anfangs sehr schlimm. Daniel war es nicht gewöhnt, nachts alleine zu schlafen. Aber er hat die Situation bestens gemeistert und es so auch uns Eltern viel leichter gemacht, unser Kind abends ganz alleine in der Klink zurückzulassen. Wir hatten aber auch das Glück, dass wir in einer Wohnung der Selbsthilfegruppe Erlangen wohnen konnten, um so jederzeit schnell zur Stelle zur sein, wenn Daniel uns gebraucht hat.

Daniel hat – Gott sei Dank – alle Chemos gut vertragen und die Therapie konnte ohne Unterbrechung durchgeführt werden.

Er geht inzwischen in die 5. Klasse und ist wieder lebhaft und aktiv wie eh und je! Auch wir Eltern haben inzwischen gelernt, unser Kind (fast) wieder so zu behandeln, als sei nichts geschehen…. Obwohl es wahrscheinlich immer im „Hinterstübchen“ gespeichert sein wird und bei jeder Veränderung an unserem Kind wieder mal ins „Vorderstübchen“ gerät…

Dank der Medizin und Gottes Hilfe führen wir wieder ein „normales“ Leben.

Im Oktober 2005